„Mixed Medicinal Arts“ (MMA)

„Mixed Medicinal Arts“ (MMA)

Die Zukunft der integrativen Tiermedizin beginnt JETZT

Herbsttagung 2025 "Gesundheit beginnt im Kopf" des Vereins Zukunft Tiergesundheit im Pentahotel Eisenach

Integrative Tiermedizin, so wie ich sie verstehe, praktiziere und lebe, bedeutet mehr als das bloße Nebeneinander verschiedener Methoden. Sie fordert, das Tier als Teil eines komplexen, lebendigen Systems zu begreifen – eines Systems, in dem Körper, Umwelt und Beziehung untrennbar miteinander verbunden sind. 

Wenn sich Tierärzte, Tierheilpraktiker, Physiotherapeuten, Osteopathen und TCM-Therapeuten im Verein Zukunft Tiergesundheit in Eisenach zur Tagung treffen, dann ist das für mich der „Mixed Medicinal Arts“ (MMA) Trainingsraum moderner Tiermedizin: ein Bewegung, die unterschiedliche Denkweisen zu einer gemeinsamen Sprache der Heilkunst verschmilzt.

Die Herbsttagung des Vereins Zukunft Tiergesundheit e. V. war kein Fachkongress im klassischen Sinn, sondern ein Weckruf – eine Einladung, Gesundheit neu zu denken: als regenerativen, ganzheitlichen und dynamischen Prozess – von der Heilkraft des Bodens bis zur Neuroregulation durch Vitalpilze.

Zur Vorbereitung und Organisation der Herbsttagung möchte ich einen besonderen Dank an Dr. Isabel Raabe richten.

Sie hat im Hintergrund das gesamte Orga-Team koordiniert – vom Hotel bis zur Teilnehmerliste, von der Abrechnung bis zum Ablaufplan. Ohne ihre verlässliche und strukturierte Arbeit wäre dieses Wochenende in der Form nicht möglich gewesen. Ihre Expertise als Tierärztin mit Fokus auf ganzheitliche Tiergesundheit spiegelt sich nicht nur in ihrem Praxisansatz wider, sondern auch in der Art, wie sie die logistischen Fäden gezogen hat: klar, agil und mit Herz.

Hier sind meine Eindrücke von einem Wochenende, das für mich die Zukunft der Tiergesundheit neu definiert hat.

Freitag, 31.10.2025 – Mitgliederversammlung & Auftakt

Nach der Mitgliederversammlung des Vereins eröffnete Joachim Milz (Ecotop, Schweiz) den Abend mit einer Live-Schalte aus Ghana. Er sprach über die dynamische (syntropische) Agroforstwirtschaft – die Kunst, Leben lebendiger zu machen.

Sein Ansatz geht weit über Permakultur hinaus. Im Zentrum steht die Beobachtung, dass moderne Nutzpflanzen nur in ökologisch hochentwickelten, biodiversen Systemen wirklich gedeihen können – in Landschaften, die natürliche Kreisläufe abbilden, statt sie zu zerstören. Degenerierte Ackerflächen, die durch Monokultur, Bewässerung, Dünger und Pestizide künstlich am Leben gehalten werden, überführt Joachim in seiner täglichen Arbeit rund um den Globus Schritt für Schritt in selbsttragende, resiliente Ökosysteme: durch Pflanzenvielfalt, gezielten Laub- und Totholzaufbau, natürliche Humusbildung, biologische Schädlingskontrolle und eine Wasserwirtschaft, die sich aus dem System heraus reguliert.

Mein Fazit: Mich hat diese Sichtweise tief beeindruckt. Syntropische Agroforstwirtschaft ist nicht nur ein landwirtschaftliches Konzept, sondern ein Sinnbild für Selbstregulation und Balance – genau jene Prinzipien, die wir auch in der Tiergesundheit suchen. So wie ein Boden erst durch Vielfalt lebendig wird, entsteht auch Gesundheit erst durch Vernetzung: zwischen Systemen, Arten – und Menschen. Für mich war der Vortrag zugleich ein Denkanstoß in Richtung Mycelium und Kreislaufwirtschaft. Langfristig ist mein unverändertes Ziel, mit der Mycelium Pilzkraft eine Pilzproduktion in Deutschland so aufzubauen, dass sie selbst zu einem geschlossenen Kreislauf wird: Pilze wachsen auf organischem Substrat, dieses Substrat nährt den nächsten Pilz, wird schließlich als hochwertiger Dünger oder kann – erste Studien zu positiven Effekten gibt es bereits – sogar als Hühnerfutter weiterverwendet. Noch fehlt uns als StartUp einfach das Kapital, aber solche Systeme faszinieren alle bei der Mycelium, weil sie Nachhaltigkeit nicht als moralischen Imperativ verstehen, sondern als logische Folge eines lebendigen, regenerativen Denkens. In diesem Sinne war Joachims Vortrag für mich einer der zukunftsweisendsten Impulse des Wochenendes.

Samstag, 01.11.2025 – Jahrestagung

Morgendliche Einstimmung – Der Herzgarten als Zentrum der Verbindung Jeder Tag der Tagung begann mit einer geführten meditativen Einstimmung von Elvira Freifrau von Schenck, Wildtierärztin, die ihre energetische Arbeit in das Wirken des Vereins einbringt.
Mit dem Motiv des „Herzgartens“ schuf sie an beiden Tagen einen stillen, klaren Raum – einen inneren Ort der Sammlung, der Achtsamkeit und des Mitgefühls.

Diese morgendlichen Meditationen gaben der Tagung einen ruhigen Rhythmus und erinnerten daran, dass Heilung dort beginnt, wo wir wieder in Verbindung treten – mit uns selbst, unseren Tieren und der Natur.

Mein Fazit: In einem Seitengespräch mit Elvira entstand für mich einer der wichtigsten Impulse des gesamten Wochenendes, der mich unverändert nachhaltig beschäftigt. Das größte Problem der heutigen Tiermedizin liegt darin, dass die Verantwortung für Gesundheit externalisiert wurde – vom Tierbesitzer auf den Tierarzt, vom Tierarzt auf das System. Und dieses System hat gelernt, diese Verantwortung bereitwillig anzunehmen und zu verwalten. Doch Verantwortung ist unteilbar. Sie beginnt dort, wo das Tier lebt – beim Menschen, der es hält, beobachtet und begleitet. Sie lässt sich nicht "abschieben".
Gesundheit aber ist untrennbar mit dieser Verantwortung verbunden. Sie erfordert Wissen, Mitgefühl und ein Netzwerk, das trägt. Für mich bedeutet das: Der Tierbesitzer steht an erster Stelle – als aktiver Teil der Heilung. Und der Tiertherapeut sollte interdisziplinär & integriert so aufgestellt sein, dass er entweder im Sinne der Mixed Medicinal Arts selbst mehrere Wege beherrscht oder offen in Netzwerken arbeitet, die das Tier ganzheitlich unterstützen.

 

Alles Kopfsache – Gisela Bolbecher (Link zu Gisela Bolbecher) & Andreas Striezel (Link zu Andreas Striezel) Der Auftakt setzte sofort den Ton für die Tagung. Gisela Bolbecher und Andreas Striezel stellten die Frage, die alles trägt: Was bedeutet Gesundheit für uns? Schon die gemeinsame Aktivierungsübung zeigte, wie vielfältig die Antworten sein können – und wie viele Perspektiven in diesem Verein Platz finden.

Gisela eröffnete das Thema aus systemischer Sicht: Gesundheit als Zusammenspiel von Körper, Psyche und Geist – eine Balance, die auf emotionalem Wohlbefinden und strukturellem Gleichgewicht beruht. Anhand eines Fallbeispiels aus der Body-Code-Arbeit wurde deutlich, wie stark ungelöste Emotionen und Angst körperliche Heilungsprozesse blockieren können.

 

 

Andreas brachte die Perspektive aus der landwirtschaftlichen Praxis ein. Er sieht sich als Gesundheitsbegleiter – jemand, der Betriebe dabei unterstützt, Boden, Tier, Pflanze und Mensch als lebendiges System zu verstehen. „Ich kann den Zaun nicht reparieren, ich bin zu beschäftigt, Kühe einzufangen!“, sagte er, und traf damit einen Nerv: Auch in der Tierhaltung fehlt oft das Gleichgewicht, weil Produktivität über Gesundheit gestellt, Aktionismus mit Zielerreichung verwechselt und tradiertes Wissen den gesunden Menschenverstand überlagert.

Mein Fazit: Gesundheit ist kein Zustand, sondern ein dynamischer Prozess der Selbstregulation, den man aktiv begleiten kann. Sie zeigt sich in Lebensqualität, Nachhaltigkeit stellt sich von ganz alleine ein. Und Gesundheit entsteht - auch in Betrieben wie Bauernhöfen - dort, wo Verantwortung übernommen und nicht externalisiert wird – zwischen Tier, Halter und Therapeut. In diesem offiziellen Auftakt zeigte sich aber auch die Stärke dieses Vereins: Menschen mit unterschiedlichen Ansätzen, die im Bemühen um das Tier gemeinsame Sprache finden. Apropro Wortwahl: Andreas adressierte das Publikum aus Tierärzten, Tierheilpraktikern etc. konsequent als “Tiertherapeuten”. Es sind für mich diese kleinen, aber wirkungsvollen Unterschiede, die mich begeistern. Wir streben nach integrativer Tiermedizin, frei von Dogmen und Barrieren, mit Kommunikation auf Augenhöhe.

Zahnwurzelherde und Laserakupunktur Uwe Petermann (Link zu Uwe Petermann) zeigte eindrücklich, welchen Einfluss Zahnwurzelherde auf die Gesamtregulation des Organismus haben können. Chronische Zahnprobleme binden Adaptionsenergie, stören die körpereigene Regulation und führen so zu degenerativen Erkrankungen. Seine Arbeit mit der RAC-kontrollierten Laserakupunktur verdeutlichte, sich solche Störfelder gezielt harmonisieren lassen.

Er zeigte faszinierende Zusammenhänge – etwa zwischen bestimmten Zähnen und korrespondierenden Organpunkten und pathologischen Zuständen (z.B. Asthma oder Morbus cushing mit P4/M1). Die Lasertechnologie ist dabei präzises und elegantes Instrument einer sanften, ursachenorientierten Therapie vorgestellt.

Mein Fazit: Ich kenne Uwes Arbeit wirklich sehr gut – sie gehört zu meinem eigenen therapeutischen Fundament und ist Teil meiner täglichen Behandlungspraxis. Uwes Bücher haben mich schon während meiner Ausbildung entscheidend geprägt, er ist eines meiner Vorbilder in der Akupunktur - einfach, klar, verständlich, dann aber mit der Pulskontrolle durch den RAC von ungeahnter Tiefe und therapeutischer Eleganz. Ich bin froh, dass ich dieses Jahr seine Kurse besuchen durfte, das war für mich ein persönliches Highlight. Was mich jedes Mal (neben der herausragenden Wirkung im klinischen Alltag) überzeugt, sind die klaren “Ansagen”: Lasertherapie ist kein „alternatives Verfahren“, ist solide erforscht und sollte längst Standard in der konservativen Medizin sein. Und sie ist ein Beispiel dafür, dass Hightech, Ganzheitlichkeit und energetische Verfahren (nichts anderes ist der RAC meiner Meinung nach) sich nicht ausschließen. Uwes neues Buch könnt Ihr hier finden.

Das Kiefergelenk als Sinnesorgan – Markus Steiner (Link zu Markus Steiner) Das Kiefergelenk des Pferdes, so Markus Steiner, ist weit mehr als ein Teil des Kauapparats. Es ist ein Sinnesorgan, das in enger Verbindung zum gesamten Bewegungsapparat steht.

Anhand illustrativer Fallbeispiele zeigte er, wie die Lösung von Spannungen im Kiefer Auswirkungen bis zur Hüfte haben kann – und umgekehrt. Auch das Zungenbein spielt eine zentrale Rolle im Netzwerk aus Faszien, Muskeln und Gelenken.

Mein Fazit: Der Zusammenhang zwischen Kiefer, Zungenbein und Bewegungsapparat ist nicht neu, aber der Vortrag hat ihn lebendig gemacht. In der Akupunktur und der AOE von Christian Torp kenne ich ähnliche Verbindungen, auch spiegeln die Akupunkturpunkte im Areal Magen 6-8 bspw. die kontralaterale Hüfte. Der Vortrag war für mich aber ein Plädoyer dafür, Zahnbehandlungen als integralen Bestandteil der Osteopathie zu verstehen - und eine Bekräftigung meiner leidenschaftlich vertretenen Auffassung, dass Zahnbehandlungen am Pferd am besten nur von Spezialisten durchgeführt wird, die idealerweise wirklich nichts anderes mehr machen.

Behandlung Hand in Hand – Fallbericht eines orthopädisch-neurologischen Patienten (Lisa Louis (Link zu Lisa Louis) & Sarah Schleißheimer (Link zu Sarah Schleißheimer)) Ein Hund, eine lange Leidensgeschichte – und dann eine Wendung, ausgelöst durch einen Wechsel im Denken der Besitzerin. Besonders spannend an diesem Vortrag war die Konstellation selbst: ein Dreieck zwischen einer schulmedizinisch arbeitenden Tierärztin, einer ganzheitlich-osteopathisch orientierten Tierärztin und der Tierbesitzerin.

Lisa Louis

In diesem Zusammenspiel wurde deutlich, dass die entscheidende Größe nicht in der Wahl der Methode lag, sondern in der inneren Haltung der Besitzerin – ihrem Umgang mit Angst, Vertrauen und Verantwortung. Dieses Zusammenwirken hat nicht nur die Zuhörer, sondern auch die Tiermediziner selbst verblüfft: Wie stark die mentale und energetische Ebene des Menschen den Heilungsverlauf seines Tieres beeinflussen kann, wurde hier exemplarisch sichtbar.

Sarah Schleißheimer

Mein Fazit: Gesundheit entsteht im Miteinander. Wenn Tierärztin, Therapeutin und Besitzer wirklich Hand in Hand arbeiten, entsteht etwas Drittes – ein Feld von Vertrauen, in dem Heilung erst möglich wird. Dieser Vortrag war dafür ein berührendes Beispiel, was alles möglich wird, wenn man an Heilung glaubt.

Iridologie – was die Augen über den Darm verraten (Carla Reiling (Link zu Carla Reiling)) Die Iridologie bietet faszinierende Einblicke – im wahrsten Sinn.

Carla Reiling zeigte, wie sich Belastungen des Verdauungstraktes, etwa durch Sandansammlungen oder Kolikrisiken, in der Iris widerspiegeln können. Besonders eindrücklich war der Hinweis auf das sogenannte „Darmarteriezeichen“ beim Pferd: je deutlicher sichtbar, desto größer die Problematik.

Mein Fazit: Eine inspirierende Ergänzung des diagnostischen Repertoires. Ich fand den Vortrag so interessant, dass ich mich entschieden habe, einen ihrer Fachkurse zur Iridologie beim Pferd zu besuchen – eine kompakte Weiterbildung, die praxisnah Grundlagen vermittelt. Ich möchte das künftig in meine ganzheitliche Diagnostik integrieren, um meine Beobachtungsfähigkeit weiter zu schärfen und meine Therapien noch präziser abzustimmen. Carlas Kursangebot findet Ihr hier.

Wenn das Maul brennt – Mikronährstoffe und Immunaktivität (Sylvia von Rosenberg, Almapharm (Link zu Almapharm)) Dieser Vortrag führte in die zellbiologischen Hintergründe von Entzündungen der Maulschleimhaut, insbesondere bei Feline Odontoklastische Resorptive Läsionen (FORL) bei Katzen. Mastzellaktivität, Zytokine und Osteoklastenbildung wurden greifbar erklärt – und mit therapeutischen Konzepten hinterlegt.

Mein Fazit: Eine fundierte Darstellung. Die vorgestellten Präparate sind pharmakologisch optimiert und von höchster Qualität – das kann sinnvoll sein. Ich wünsche mir, dass Ernährung und natürliche Mikronährstoffe künftig stärker in den Fokus rücken. Ich persönliche beginne immer mit dem natürlichen Ausgangsstoff, bin aber froh und dankbar über die großen Fortschritte, die Firmen wie Almapharm machen.

Fishbowl: Zahngesundheit bei Katzen Das neue Gesprächsformat „Fishbowl“ war ein spannendes Experiment: Statt einer klassischen Fragerunde kamen die Fragestellerinnen und Fragesteller selbst nach vorn, um als Teil der Diskussion mitzuwirken. Dadurch entstand eine lebendige, dialogische Atmosphäre, in der Praxisfragen, Erfahrungen und Perspektiven direkt miteinander verwoben wurden.

Mein Fazit: Mir hat das Format grundsätzlich gut gefallen – es bringt Bewegung in die Diskussion und gibt dem Publikum eine Stimme. Gleichzeitig hat man gemerkt, dass es für viele neu war und etwas mehr Zeit gebraucht hätte, um sich zu entfalten. Ich sehe darin aber großes Potenzial: Wenn wir als Verein neue Formen ausprobieren, mit denen Wissen nicht nur vermittelt, sondern gemeinsam entdeckt wird, dann bleibt die Tagung lebendig.

Säure-Basen-Gesundheitskonzept für Körper & Geist (Susan Bär, Bäralis (Link zu Bäralis)) Ein würdiger Abschluss des Samstags: Der Blick auf den Säure-Basen-Haushalt als Schlüsselfaktor für Zellenergie und Mitochondrienfunktion. Ich kenne Susan Bär seit der letzten Tagung 2024 und auch ihre Firma Bäralis, deren Schwerpunkt auf Wundheilung mit natürlichen, naturheilkundlichen Mitteln liegt. Bäralis hat eigene bspw. Wundheilungs-Pflaster und weitere Produktserien entwickelt, die in der Wirkung beeindrucken - ohne Brennen und effektiv.

Was diesen Vortrag besonders einprägsam machte, war Susans Selbstversuch mit basisch aufgeladenem Wasser: Wir alle konnten dieses Wasser probieren und gleichzeitig erleben, wie es diagnostisch genutzt wird, um den Säure-Basen-Status des Körpers – sogar rückblickend über etwa anderthalb Jahre – einzuschätzen. Ein faszinierendes Beispiel für erlebte Biochemie und gelebte Forschung. Wenn Ihr Euch ein eigenes Bild per Video von Susans Wissen über Moderne Wundversorgung beim Pferd machen möchtet, könnt Ihr das unter diesem Link tun.

Mein Fazit: Susan hat erneut gezeigt, wie Wissenschaft, Erfahrung und Praxisnähe sich verbinden können. Ihre breite Produktpalette für Pferde und Kleintiere und ihre ganzheitliche Sicht auf Regeneration sind absolut einen Blick wert – und sie erinnern daran, dass Regulation immer im Kleinen beginnt, oft mit etwas so Einfachem wie Wasser.

Sonntag, 02.11.2025 – Vertiefung und Ausblick

Gesundheit beginnt im Kopf – Praxisfälle Der Sonntagvormittag startete mit einer Reihe von Praxisfällen, die eindrucksvoll gezeigt haben, wie komplex, aber auch wie hoffnungsvoll Heilungsprozesse verlaufen können. Vorgestellt wurden verschiedene Fälle, in denen sowohl klare Behandlungserfolge als auch schwierige Wendungen und selbstkritische Reflexionen der Therapeut:innen Raum bekamen.

Mein Fazit: Mich hat dieses Format sehr überzeugt. Es war ehrlich, greifbar und praxisnah – und es zeigte, dass integrative Tiermedizin in der Regel nicht geradlinig verläuft. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir diesen Teil vielleicht noch strukturierter und nutzbarer gestalten – nicht im Sinne einer Standardisierung, sondern als greifbare Lernhilfe. Wenn jeder Fallbericht zusätzlich einheitlich kurz zusammenfasst wird, was genau gemacht wurde, in welcher zeitlichen Abfolge und mit welchen Dosierungen oder Methoden, dann können die Teilnehmer noch mehr  Konkretes mit nach Hause nehmen.

Netz ohne Weber – Mycelium, Nervensystem und die neuroregulative Kraft der Vitalpilze (Thomas Steinmetz, vet-jedi.de, Bernau) In meinem Vortrag ging es um die Neuroregulation mit Vitalpilzen – also um die Frage, wie wir mit mykologischen Wirkstoffen Prozesse im zentralen und peripheren Nervensystem gezielt unterstützen können. Im Mittelpunkt stand das Kernproblem jeder neuroregulativen Therapie: die Durchdringung der Blut-Hirn-Schranke, das Aktivieren zelleigener Regenerationsmechanismen und zugleich die Hemmung regenerationsfeindlicher, entzündlicher Umgebungen.

Diese Herausforderungen bildeten den Filter, durch den ich vier Vitalpilze vorgestellt habe – Cordyceps, Hericium, Reishi und Maitake –, jeweils entlang vier therapeutischer Achsen, die sich gegenseitig ergänzen und verstärken. Dabei ging es nicht nur um biochemische Mechanismen, sondern vor allem um Therapiestrategien: wie man diese Pilze in der Praxis kombiniert, welche Dosierungen sinnvoll sind, welche Kontraindikationen bestehen und wie sich individuelle Rezepte ableiten lassen – etwa über den Mycelium-Dosierungsrechner.

Zum Abschluss habe ich gezeigt, wie sich diese Prinzipien sowohl bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Demenz als auch bei traumatisch bedingten Nervenläsionen anwenden lassen – jeweils mit unterschiedlichen Kombinationen, aber demselben Ziel: das Nervensystem in seiner Selbstregulation zu stärken, statt es nur zu kompensieren.

Vestibularsyndrom - „Kirmes im Kopf und nichts Genaues weiß man nicht“ (Gisela Bolbecher, Brigitta Smit-Fornahl (Link zu Brigitta Smit-Fornahl) & Markus Steiner)  Das Vestibularsyndrom ist eine jener Diagnosen, die fast schon mythischen Charakter bekommen haben – ein Sammelbegriff, der häufig mehr Verwirrung stiftet, als er erklärt. Die drei Vortragenden näherten sich dem Thema aus unterschiedlichen Perspektiven – neurologisch, energetisch und systemisch – und machten deutlich, wie vielschichtig diese Pathologie tatsächlich ist.

Besonders mitgenommen hat mich der Beitrag von Brigitta Smit-Fornahl, die anhand eines konkreten Falls zeigte, wie leicht man in der konventionellen Medizin und Diagnostik in eine Sackgasse geraten kann. Der Hund war vollständig gelähmt, die Besitzer kamen nach einer Klinik-Odyssee mit einer Rechnung von über 4.500 Euro, aber ohne klare Diagnose – außer dem vagen Verdacht eines Vestibularsyndroms.

Brigitta begann nicht mit Apparaten, sondern mit einem ruhigen, fokussierten Gespräch. Dabei kam ein entscheidender Hinweis ans Licht: Vier Wochen vor Auftreten der Symptome hatte das Tier eine 6-fach-Impfung erhalten – kombiniert mit Bravecto als Endoparasiten-Vorsorge. Auf dieser Grundlage richtete sie ihre Therapie konsequent auf Entgiftung, Unterstützung der natürlichen Regulation und energetische Harmonisierung aus – unter enger Einbindung der Besitzerin und lediglich minimaler Schmerzmedikation. Das Ergebnis war beeindruckend: Der Hund erholte sich innerhalb kürzester Zeit vollständig und konnte wieder laufen.

Mein Fazit: Dieser Fall steht exemplarisch für vieles, was in der modernen Tiermedizin im Argen liegt: die Tendenz, Symptome zu behandeln, statt Zusammenhänge zu sehen; und die Gefahr, dass gut gemeinte Prävention – in diesem Fall die Kombination aus Impfung und Antiparasitika – massive Nebenwirkungen entfaltet, die auf Grund einfacher Versäumnisse wie einer zielgerichteten Anamnese (oder fehlender Sensibilität für die Zusammenhänge) “unentdeckt” bleiben. Zugleich zeigt er, wie kraftvoll einfache Fragen und energetisch-regulative Verfahren sein können, wenn sie auf den Punkt angewendet werden.

Das Gehirn ölen – Mikronährstoffe bei kognitiver Dysfunktion, Demenz und Epilepsie (Sylvia von Rosenberg, Almapharm (Link zu Almapharm)) Der Vortrag von Almapharm bot erneut einen fundierten Einblick in die orthomolekulare Medizin – diesmal mit Fokus auf kognitive Dysfunktionen, Demenz und Epilepsie bei Hund und Katze. Slyvia erläuterte die Rolle spezifischer Mikronährstoffe in der neuronalen Regeneration und zeigten, wie gezielte Supplementierung die Zellmembranstabilität, die Neurotransmitterbalance und die antioxidative Kapazität verbessern kann.

Mein Fazit: Die wissenschaftliche Fundierung war überzeugend, und solche Produkte haben zweifellos ihren Platz im therapeutischen Werkzeugkasten. Ich bin eher altmodisch, schreibe Rezepte und bevorzuge reine Naturprodukte, deren Zusammensetzung ich individuell gestalten kann. Gerade beim Pferd habe ich gelernt, dass auch organisch gebundene Mineralstoffe das Mikrobiom empfindlich beeinflussen können – und dass hier weniger oft mehr ist. Wirklich bereichernd war das Pausengespräch mit Sylvia, bei dem es um die Rolle des Mitochondriums als zentraler Fokuspunkt therapeutischer Ansätze ging. Hier tut sich momentan sehr viel, insbesondere in der Krebsforschung, was ich in einem separaten Blogeintrag zu den Forschungen von Prof. Thomas Seyfried aus Boston noch einmal illustrieren werde.

Der Therapeut verdient an Gesundheit mehr als an Krankheit (Christian Torp (Link zu Christian Torp), Felde) Der Abschlussvortrag kam von Christian Torp – und das war mehr als nur ein Vortrag. Es war eine Einladung, das gesamte Denken über tierärztliche und therapeutische Arbeit zu hinterfragen. Christian stellte die Erfahrungen aus sieben Jahren seines Präventionsprogramms vor (alle Berichte könnt Ihr hier nachlesen), mit dem Ziel, als Therapeut mehr an Gesundheit zu verdienen als an Krankheit.

Er hat eindrucksvoll belegt, dass dieses Modell funktioniert – mit Zahlen aus über 160 Pferden über sieben Jahre hinweg. Sein Ansatz ist so einfach wie revolutionär: Gesundheit als Geschäftsmodell, nicht Krankheit als Einnahmequelle.

Mein Fazit: Für mich persönlich war das einer der bewegendsten Beiträge des Wochenendes, nicht zuletzt auch auf Grund diverser Vorgespräche zu den Hintergründen der Idee. Christian Torp ist für mich nicht nur ein Kollege, sondern ein echtes Vorbild. Er verkörpert eine therapeutische Haltung, die inspiriert: geerdet, zugleich visionär und zutiefst menschlich. Ich selbst habe eine AOE-Ausbildung bei ihm genossen. Das waren Kurse, die in der Retrospektive all das hier - diesen Blog, mein Engagement im Verein, das Netzwerk - initial angestoßen haben. Aber noch ich bin – im besten Sinne – auf dem Weg. Ich brauche noch meinen Laser, meine Nadeln, meine Akupunkturpunkte - parallel zur AOE. Doch ich suche dieselbe Synthese, die Christian längst lebt: die Verbindung von Energiearbeit und echter Prävention. Sein Vortrag hat mich inspiriert: Ich habe beschlossen habe, mein eigenes Praxismodell in Richtung eines langfristigen Präventionskonzepts umzugestalten. Christian ist für mich eine der zentralen Figuren im Verein Zukunft Tiergesundheit. Was er in einem einzigen Gespräch an Energie, Ideen und Verbindung freisetzt, ist außergewöhnlich. Er sucht ständig weiter, hinterfragt seine eigene Methode, integriert Neues – immer mit dem Ziel, Tiere gesünder zu machen und Menschen zu inspirieren. Ich sage manchmal mit Augenzwinkern zu meiner Freundin Kaja Möbius, mit der ich wie letztes Jahr in der letzten Reihe saß: Wenn Christian nicht in Schleswig-Holstein seine Praxis hätte, würde er wahrscheinlich als “Weiser vom Berge” die Fragen von "uns Suchenden" beantworten. Und genauso fühlt es sich an: Man geht von jedem Aufeinandertreffen mit ihm bereichert, klarer, fokussierter und motivierter zurück in die eigene Arbeit.

Meine abschließenden Gedanken:

"Mixed Medicinal Arts" – mein Weg jenseits des Dogmas

Zu lange hat Medizin Perfektion mit Wahrheit verwechselt – und Spezialisierung mit Fortschritt. Doch Perfektion in einem engen System ist keine Heilung, wenn sie das Ganze aus dem Blick verliert. Notfallmedizin, Chirurgie, Pharmazie, Homöopathie, Akupunktur, Mykotherapie, Physiotherapie – jede Disziplin besitzt Werkzeuge. Aber wer nur einen Hammer kennt, sieht in jedem Problem einen Nagel.

Der zukunftsfähige Therapeut ist kein Vertreter einer Schule, sondern ein Übersetzer zwischen vielen. Er erkennt Muster, wo andere Grenzen sehen. Er denkt nicht in Systemen, sondern in Synergien. Mixed Medicinal Arts bedeutet, diese Vielfalt zu einer lebendigen und wirksamen Einheit zu verbinden – invasiv oder nicht-invasiv, diagnostisch, analytisch oder regenerativ, physiologisch oder energetisch, manuell oder digital unterstützt, stofflich oder informativ wirkend - aber immer geeint in dem Ziel, Gesundheit durch Selbstregulation zu ermöglichen.

„Ganzheitlich“ ist ein Wort, das zu oft gebraucht und zu selten verstanden wird. Es bedeutet nicht, alles zu machen – sondern zu erkennen, was jetzt nötig ist. Es bedeutet, die Physiotherapeutin neben den Tierarzt zu stellen, den Akupunkteur neben den Labordiagnostiker, den Heilpraktiker neben den Chirurgen - auf Augenhöhe mit gegenseitigem Respekt, es geht um die Gesundheit des Patienten.

Genau darin liegt die Stärke des Vereins Zukunft Tiergesundheit e. V.: Er schafft Raum für Austausch, Weiterbildung und Wachstum. Er schafft die Grundlage für eine neue Form integrativer Tiermedizin – interdisziplinär, lernend, verantwortungsvoll.

Mixed Medicinal Arts ist kein Stil, keine Methode, keine Marke. Es ist eine Haltung, die im Kopf beginnt. 

Weiterführende Impulse & Austausch

1. Vertiefung Mykologie: Wenn Sie mehr über die Vitalpilze erfahren möchten und welche therapeutischen Achsen wir bei Mycelium verfolgen, finden Sie hier weitere Informationen zu Mycelium Vitalpilzen.

2. Die Philosophie und der Verein: Ich lade Dich ein - werde Teil der Bewegung!

  • Informationen über kommende Veranstaltungen, die Ziele des Vereins und die Möglichkeit zur Mitgliedschaft: Zukunft Tiergesundheit e. V.
  • Mehr zur Publikationen, Kursen, Weiterbildungen in integrativer Tiergesundheit hier in der Akademie des Vereins: Tiergesundheit 5.0.
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Allgemein: Meine Bezugsquelle, Verabreichung, Therapiedauer & Dosierung

Alle Vitalpilze, die auf dieser Website referenziert oder empfohlen werden, sind über Mycelium Pilzkraft GmbH erhältlich – in geprüfter Bio-Qualität, ohne Zusatzstoffe und mit optimaler Feinvermahlung für hohe Bioverfügbarkeit.

Mit dem Rabattcode DoktorTom#5% erhaltet ihr 5 % Preisnachlass auf euren Einkauf im Webshop.

Verabreichung: Grundsätzlich sollte die Einschleichmethode genutzt werden, bis die Zieldosis über einen Standardzeitraum von 28 Tagen erreicht ist. Falls das Tier bereits problemlos Vitalpilze erhalten hat, kann diese Phase individuell verkürzt werden. Alle weiteren Informationen zur Anwendung findet ihr in diesem Leitfaden der Mycelium Pilzkraft: Link!

Therapiedauer: Eine vollständige Therapie umfasst in der Regel drei Monate, einschließlich der Einschleichphase.

Dosierung: Alle Dosierungshinweise befinden sich auf der Rückseite der Packung oder können mit dem Dosierungsrechner von Mycelium Pilzkraft individuell berechnet werden: Link zu den Dosierungsrechnern

Therapeuten: Falls Ihr einen Therapeuten in Eurer Nähe sucht, schaut auf jeden Fall in der Therapeutensuche der Mycelium Pilzkraft nach: Link hier!

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